20.000 Meilen unter dem Meer: Der Gouf de Capbreton, ein weltweit einzigartiger Unterwasser-Canyon
Nur einen Steinwurf von der Küste der Landes entfernt, vor der spanischen und französischen Küste, ist der Gouf de Capbreton eine wahre geologische Kuriosität. Er ist einer der wenigen Unterwassercanyons der Welt, die mit der Küste verbunden sind. Sind Sie bereit, mit uns zu tauchen?
EIN SELTENES GEOLOGISCHES PHÄNOMEN
Der Gouf de Capbreton liegt vor Capbreton und Hossegor, 300 m vom Festland entfernt. Er ist ein langes, gewundenes Unterwassertal, das in abyssale Tiefen hinabführt: bis zu 4000 m und mehr. Er entstand vor 15 Millionen Jahren durch Plattentektonik in der Verlängerung des Pyrenäengrabens und ist einer der tiefsten Meerescanyons der Welt, der in seinen Ausmaßen mit dem Grand Canyon von Colorado vergleichbar ist. Dieses unsichtbare geologische Juwel ist sowohl geradlinig als auch mäanderförmig und erstreckt sich über eine Länge von 300 km bis vor die Küste von Santander in Spanien.
DER URSPRUNG EINER DER SCHÖNSTEN WELLEN FÜR SURFER
Das Gouf landais beginnt nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt, zwischen der Landungsbrücke von Capbreton und dem Strand von Hossegor. Der schnell aufsteigende Meeresboden lässt hier die berühmteste Welle der Küste von Landes entstehen: die legendäre La-Nord-Welle in Hossegor. Der bei Surfern weltbekannte Spot ist Austragungsort der Rip Curl Challenge, einem der berühmtesten Surfwettbewerbe im Südwesten.
EIN FISCHREICHER UNTERWASSERFJORD
Der Gouf war schon immer ein Anziehungspunkt für die Fischer von Capbreton, dem einzigen Fischereihafen des Departements Landes. Die Windungen des Gouf ziehen viele Arten an, die für den südlichen Golf von Biskaya ungewöhnlich sind, darunter pelagische Fische (Thunfisch, Bonito, Sardellen), Felsenfische (Meerbarbe, Knurrhahn, Drachenkopf), Kopffüßer (Kalmare, Chipirons, Kraken) sowie Krustentiere. Von dieser großen Vielfalt an gefangenen Arten kann man sich bei einem Spaziergang über den Fischmarkt von Capbreton überzeugen.
HAIE, DELPHINE UND SOGAR WALE
Dieses natürliche Refugium auf hoher See beherbergt auch seltenere Tierarten und manchmal erstaunliche Meeressäuger. So trifft man hier häufig auf verschiedene Haiarten (Makohaie, Hammerhaie, Pilgerhaie...), Rundkopfdelfine, Pygmäen-Pottwale, Cuvier-Schnabelwale oder auch Blainville-Schnabelwale, deren natürlicher Lebensraum sich in der Nähe der Inseln Hawaii und Bahamas befindet.
Lest auch: "Delfine in den Landes bei einer Bootsfahrt von Capbreton aus beobachten"
EINE MANCHMAL GEHEIMNISVOLLE TIEFSEEFAUNA
Neben tauchenden Walen und abyssalen Haien sollen die Abgründe des Gouf auch seltsame, ja sogar fantastische Meerestiere beherbergen, wie den legendären Riesenkalmar (Architeuthis dux). Dieses Seeungeheuer, das die Seeleute in Angst und Schrecken versetzt, soll in den Abgründen des Gouf leben, in einer Tiefe von etwa 1500 Metern, wo das Licht diffuser ist.
DIE TAGE DES GOUF
Haben Sie Lust, mehr über diesen weltweit einzigartigen Ort zu erfahren? Seit 2015 organisiert die Stadt Capbreton alle zwei Jahre im September im Rahmen der Tage des Kulturerbes einen Journée du Gouf (Tag des Gouf). Eine gute Gelegenheit, mehr über diesen Schatz an Biodiversität zu erfahren, den wir alle schützen müssen. Auf dem Programm stehen Vorträge und Debatten mit Wissenschaftlern und Historikern, Filmvorführungen, Begegnungen und Märchenspaziergänge mit Fischern, Surfern und Künstlern.